Der Nürburgring

1927 wurde der Nürburgring eingeweiht und gilt mit seiner 28 Kilometer langen Piste als die längste permanente Rennstrecke der Welt. Eigentlich hatte Kaiser Wilhelm II die Pläne für die Rennstrecke in der Eifel ausarbeiten lassen, sie konnten aber erst 1925 vom ADAC umgesetzt werden.

Die Idee war dabei, eine Rennstrecke zu konstruieren, die vom öffentlichen Straßennetz getrennt war, aber trotzdem den Charakter einer Landstraße vermitteln sollte. Außerdem sollte sie der Industrie die Möglichkeit geben, Fahrzeuge auf ihr zu testen. Deswegen wurden möglichst viele europäische Landstraßen simuliert. Der Bau begann im April 1925 und sollte 2,5 Millionen Reichsmark kosten. Aber schon nach dem ersten Kostenvoranschlag war klar, dass der Bau mindestens vier Millionen Mark kosten würde.

Das preußische Wohlfahrtsministerium erklärte den Bau des Rings 1925 als „große Notstandsarbeit“, in dem gleichen Jahr, in dem mit dem Bau angefangen wurde. Bei der Grundsteinlegung bekam die Rennstrecke auch offiziell den Namen Nürburgring, aufgrund zur Nähe zu der Burgruine der Nürburg.

In nur zwei Jahren konnte die Strecke in Betrieb genommen werden, auch wenn die Kosten von zwei auf fünf Millionen angehoben wurden und dann letztendlich 8,1 Millionen Mark kostete. Es waren in den zwei Jahren bis zu 2.500 Arbeiter an dem Bau beteiligt, es wurden 152.097 Kubikmeter Erdreich bewegt und 11.119 Kubikmeter Beton verbaut.

Am 18. Juni starteten die ersten Motorräder bei dem Eifelrennen, die die ganze Strecke von 28 Kilometer nutzten. Einen Tag später startete das erste Autorennen. Die Rennstrecke konnte von Anfang an auch von privaten Fahrern an Wochenenden genutzt werden.

Heute gilt der Nürburgring als eine der schwierigsten Rennstrecken der Welt und wurde sogar von dem berühmten Rennfahrer Jackie Stewart als die grüne Hölle bezeichnet. Rennfahrer müsen einen Höhenunterschied von 300 Metern über die ganze Strecke hinweg überwinden, auch wenn die Südschleife seit 1931 nicht mehr in Rennen genutzt wurde.

1970 boykottierten die Formel 1 Fahrer die Strecke, weil nicht ausreichend Platz am Fahrbahnrand zur Verfügung stand. Außerdem waren nicht genügend Absicherungen vorhanden, für den Fall, dass ein Fahrer von der Strecke abkam. Die Strecke wurde umgebaut, sodass die Formel 1 weitere sechs Jahre auf dem Nürburgring ausgetragen werden konnte. Trotzdem wurden weitere Umbaumaßnahmen gefordert, da nicht genügend Auslaufzonen zur Verfügung standen und die Krankenwagen oftmals kilometerlange Strecken zurücklegen mussten.

Der letzte Lauf der Formel 1 fand 1976 statt, da die Sicherheitsbestimmungen nicht mehr eingehalten werden konnten. 1980 fand dann auch der letzte Motorrad Grand Prix statt, bevor die Strecke dann 1984 umgebaut wurde. Seitdem finden wieder internationale Wettbewerbe auf dem Ring statt.