August Horch
August Horch ist einer der einflussreichsten Personen in der deutschen Automobilgeschichte. Er gilt als Gründer der Automarke Audi.
Horch studierte von 1891 bis 1899 Maschinenbau und arbeitete eine Zeitlang bei Carl Benz. Sobald er sein Studium abgeschlossen hatte, gründete er sein eigenes Unternehmen und baute innerhalb eines Jahres sein erstes Automobil. Durch einen Investor bekam er die Möglichkeit, das erste serienreife Auto mit einem Vierzylindermotor herzustellen. Das Modell drei leistet 22 PS und hatte einen 2,3 Liter-Motor.
1904 wurde das Unternehmen nach Zwickau verlegt, wo er 1907 den ersten serienmäßigen Wagen mit Sechszylindermotor produzierte. Er leistete 65 PS, konnte aber bei Automobil Wettbewerben keine Siege erzielen. Durch den fehlenden Erfolg gab es mit dem Aufsichtsrat Probleme, sodass Horch 1909 das Unternehmen verlassen musste.
Mit einem befreundeten Investor gelang es ihm aber, ein neues Unternehmen zu gründen. Da es aber Probleme mit dem Markennamen „Horch“ gab, musste er sich nach einem Rechtsstreit einen anderen Markennamen aussuchen. Er übersetzte einfach seinen Namen in das Lateinische, wodurch „Audi“ entstand.
Das Unternehmen beschränkte sich in den ersten Jahren auf reine Reparaturarbeiten, während Horch ein neues Automobil entwickelte. Nachdem das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, beschäftigte er sich ab 1917 auch mit der Konstruktion von Panzern.
Nachdem das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, hatte er, genau wie bei seiner ersten Firma, nur noch wenig Entscheidungskraft. Er verließ das Unternehmen und arbeitete von 1920 bis 1933 als Sachverständiger in der Industrie- und Handelskammer in Berlin. Ehrenamtlich war er als Mitglied der Rennleitung für das erste Avus Rennen verantwortlich und war Präsident der Deutschen Verkehrswacht.
Er versuchte, sein Leben in dieser Zeit mit einer Hühnerfarm zu finanzieren, mit der er aber nur weitere Schulden machte. Als dann seine Frau erkrankte, musste er sein Haus in Berlin verkaufen.
In Zschopau wurde 1932 die Auto Union AG gegründet, in denen die Automobilwerke DKW, Wanderer und Audi zusammengeschlossen wurden. Die Vorstandsmitglieder wählten Horch in den Aufsichtsrat, in dem er 1935 im Monat 500 Reichsmark verdiente. Da er aber seine schwerkranke Frau in ein Heim schicken musste, wurde sein Lohn 1938 auf 1.000 Reichsmark erhöht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg versteckt er sich, da er Angst hatte, von den Siegermächten für die Behandlung der Zwangsarbeiter in dem Unternehmen verantwortlich gemacht zu werden. Er war nie Mitglied der NSDAP und setzte sich wohl auch für jüdische Familien in der Nazizeit ein. Er heiratete später auch eine der Frauen, die aus einer Familie kam, die er vor den Nazis gerettet hatte, nachdem seine Frau in dem Pflegeheim gestorben war. 1949 arbeitete er als Vorstandsmitglied der Auto Union GmbH.