Der Hockenheim Ring

Nachdem die Karlsruher Wildpark Rennstrecke 1920 nicht mehr genutzt werden durfte, wurde in Hockenheim in nur drei Monaten ein zwölf Kilometer langer Kurs angelegt. Dieser diente als Rennstrecke und auch als Teststrecke für Mercedes Benz.

Der Hockenheimer Motorradklub warb den Deutschen Motorsport Verband an, um die Strecke 1931 auszubauen. So konnte die Strecke, die damals schon von 60.000 Zuschauern besucht wurde, im Mai 1932 mit einem Motorradrennen eingeweiht werden. Die Strecke war damals noch nicht zementiert und musste wegen des auftretenden Staubs immer wieder bewässert werden. Die Strecke war damals nur 4,5 Meter breit und konnte deswegen nur von Motorrädern benutzt werden.

1938 wurde sie dann auf sieben Meter Breite ausgebaut, aber auch auf 7,7 Kilometer verkürzt. Als Belag wurde Makadam eingesetzt, diese Schotterpiste verlangte noch aufwendige Instandhaltungsmaßnahmen. Das erste Rennen war dann auch das letzte vor dem Zweiten Weltkrieg. Durch eine Panzereinheit in der Nähe wurde der Kurs 1941 komplett zerstört.

1947 wurde die Hockenheim Ring GmbH gegründet, die seitdem für die Veranstaltung der Rennen verantwortlich ist. Das erste Rennen wurde schon im Mai des gleichen Jahres ausgetragen, bei dem 200.000 Zuschauer kamen. Es entstand eine lange Konkurrenz mit dem Nürburgring um die besten Veranstaltungen und größten Sponsoren.

In den 1960er wurde dann die A6 gebaut, die die Rennstrecke in zwei Teile trennte. Dafür wurde 1964 das Motodrom gebaut, das jetzt die Boxengasse in einem runden Bogen beinhaltete. Die neue komplette Strecke hatte jetzt ein Länge von 6,8 Kilometer, die durch eine alternative Strecke auf 2,7 Kilometer verkürzt werden konnte. Diese kurze Strecke konnte von kleineren Veranstaltungen genutzt werden, die nicht die Länge der Formel 1 Strecke benötigten. Im April 1968 verunglückte der erste Rennfahrer auf der neuen Strecke tödlich. Der Formel 1 Weltmeister Jim Clark starb bei einem Formel-2-Rennen, als er wegen eines Reifenschadens gegen einen Baum prallte.

1970 wurde auf dem Hockenheimring das erste Mal ein Formel-1-Rennen ausgetragen, weil die Fahrer der Formel 1 den Nürburgring boykottierten. Dafür musste die Ostkurve der Hockenheimstrecke durch Schikanen verlangsamt werden.

2002 wurden nochmals große Veränderungen an der Strecke vorgenommen. Die Strecke wurde verkürzt und ein neuer Streckenverlauf entworfen. Die Zuschauerkapazitäten der Tribunen wurden aus ökonomischen Gründen erhöht und größere Werbeflächen bereitgestellt.

Heute gehört die Rennstrecke zu den meistbesuchten Rennstrecken Europas und ist der Veranstaltungsort für viele Motorsport-Veranstaltungen.